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Bergwerk Prosper-Haniel

Steinkohleabbauvorhaben des Bergwerks Prosper-Haniel

Vorhabensträger:

Ruhrkohle AG, Essen (RAG)

Projektbeschreibung

Veranlassung und Zielsetzung

Der Rahmenbetriebsplan des Bergwerks Prosper-Haniel in Bottrop war das erste Steinkohleabbauvorhaben in Deutschland, das die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem UVPG erforderte.

Bergsenkungen infolge des Steinkohleabbaus verursachen dynamische Veränderungen des Standortpotenzials, insbesondere des Wasserhaushalts, die sich sichtbar auf die Landschaft auswirken.

Da für die sachgerechte Analyse und Bewertung der Auswirkungen keine Vorgaben existierten, entwarf das ILS dazu ein innovatives methodisches Instrumentarium.

Wir entwickelten auf naturwissenschaftlicher Grundlage spezielle Methoden zur Prognose der Sukzession betroffener Biotope, der Veränderung der Fließ- und Stillgewässer sowie der Auswirkungen auf die Raumnutzungen. Die Methoden wurden in ein EDV-Konzept für die GIS-gestützte Analyse und Prognose inklusive Kartenerstellung integriert.

Das Instrumentarium unserer Pilotstudie zum Rahmenbetriebsplan des Bergwerks Prosper-Haniel wurde als UVS-Musteranforderungsprofil für sämtliche Abbau-Vorhaben der Ruhrkohle AG standardisiert.

Monitoring

Aufgrund der Dynamik des langfristigen Vorhabens und seiner Umweltauswirkungen begleitet das ILS das Vorhaben seit 1999 mit einem kontinuierlichen Monitoring, das voraussichtlich 2023 abgeschlossen wird.

Im Monitoring werden Computer-Simulationen (Senkungs-, Gelände-, Grundwassermodell) mit terrestrischen Erfassungen (Gewässer, Boden, Vegetation, Waldzustand, Tierwelt) und Fernerkundungsmethoden (Satelliten- und Infrarot-Aufnahmen) verknüpft.

Dies dient der Verifizierung der fortlaufenden, zweijährlichen Auswirkungsprognose, der Konzipierung und Kontrolle gegensteuernder und kompensatorischer Maßnahmen sowie der sukzessiven Durchführung der Eingriffsregelung aufgrund der Monitoringergebnisse. Außerdem erfordert die Betroffenheit von FFH-Gebieten deren fortlaufende Untersuchung und regelmäßige Berichte an die EU-Kommission.

Die Bezirksregierung Arnsberg richtete die "Entscheidungsgruppe Monitoring" als ständiges Gremium ein, in dem sämtliche zuständigen Träger öffentlicher Belange vertreten sind. Bei den regelmäßigen Gesprächen stellen wir die gutachterlichen Befunde vor. Dabei wurde die Richtigkeit des methodischen Vorgehens und der Prognosen bestätigt.

Wir entwickelten das Musteranforderungsprofil "Monitoring in Einwirkungsbereichen des Steinkohlenbergbaus", das seit 2003 für alle Monitoringgebiete der Ruhrkohle AG verbindlich ist.